Haben Architekt bzw. Architektin und alle an Planung und Bau beteiligten Menschen zu jedem Zeitpunkt Information darüber, welche Maßnahmen im Projekt gesetzt sind oder zu setzen sind um Zeit- und Kostenplan einzuhalten? – Die Gespräche und Diskussionen der letzten Monate zeigen, dass diese Frage eindeutig verneint wird. Der Überblick der Einzelnen ist schlicht unzureichend.
Haben Investoren Interesse an übergreifender Planung? – Auch hier eine Verneinung, allerdings aus anderem Grund: Das Interesse des Investoren ist, die Investition zu geplanter Zeit und mit geplanter Rendite abzuschließen.
Sind Gebäudeausrüster interessiert an frühzeitig abgestimmten, anderen Systemen gegenüber offenen Lösungen im Sinne einer vorbereiteten und einfach durchzuführenden Installation? – Theoretisch daran interessiert ja, praktisch ist das nahezu nicht umsetzbar.
Die Erklärung hierfür ist, dass die Teilnehmer am Baugeschehen in deren Kosten (=Zeit)rahmen denken und sich so logischerweise auf deren Gewerke konzentrieren. Architekten widmen sich im Rahmen ihrer Zeitverfügbarkeit jenen Bereichen Augenmerk, die sie direkt beeinflussen können und sich der Reaktionen auf diese Einwirkungen (relativ) sicher sind.
Umfassende Planung und eine gute Gesamtübersicht scheinen über 2 Zugänge möglich:
a) durch über den Tellerrand blickende Teilnehmer am Baugeschehen (ökologisch und ökonomisch)
b) über eine Projektplanung und –Steuerung, die im besten Fall unter dem Investor selbst arbeitet.
Die TGA Gruppe beschäftigt sich mit beiden Möglichkeiten. Zur erstgenannten Variante wurde im Rahmen des Facility Kongresses 2014 mit geladenen Gästen aus direkten Einflussbereichen diskutiert, welche Inhalte einfach verständliche und möglichst allgemein verwendbare „Gebote“ haben mögen.
Erste Erkenntnisse stellen sich wie folgt dar:
Der Bauherr muss Lösungsvorschläge kennen und seine Erwartung damit abgleichen.
Jeder Fachexperte muss über ein gewisses Basiswissen der jeweils anderen Bereiche verfügen. (Bereiche Architektur, TGA, Gebäudebetrieb, Facility Management, Betriebswirtschaft und Controlling, Immobilienverwaltung, Zertifizierungen, Lebenszykluskosten)
Es braucht gute Kommunikation – der Knackpunkt schlechthin
Fazit daraus: Wir müssen die Sprache anderer verstehen!
Integrale Planung - über Gewerke und über den Lebenszyklus
Bau- und Lebenszyklusbetrachtung sind gleich relevant
Das Ziel des Gebäudes steht vor allen anderen Fragen und
Die Flexibilität der Immobilie muss am Schluss mitgedacht worden sein!
Disziplinierende Gesetzte statt nicht nachgezogener Kosten für Fehler
Trennung in „Kaufleute“ und Techniker unterbinden - Aufwand.Kosten.Preis. zählt
Mehr Investition in die Planung
Planung bestimmt alles, kostet wenig im Vergleich mit Kosten der Bauphase und einen Bruchteil im Vergleich mit nachträglicher Fehlerbehebung
Fazit: Planen, planen, nochmals planen
Diese Teilbereiche sind neben weiteren Erkenntnissen Basis für die Ausarbeitung der geplanten Gebote-Übersicht der TGA-Gruppe. Sie werden im den kommenden Wochen wieder erörtert und im Detail festgehalten.